"Ja, mir geht's gut. Danke der Nachfrage. Und selbst?"
Die gleiche Antwort werde ich wohl auch meiner Bekannten geben, denn (1) entspricht diese Antwort der Wahrheit und (2) gehört die Bekannte nicht zu dem sozialen Kreis, dem ich eventuelle Probleme offenbaren würde.
Teilweise antworte ich aber auch einfach aus Gewohnheit mit "Ja, es geht mir gut." Weil das die Situation so wunderbar entschärft. Wenn man diese massenkonforme Antwortformel als Output liefert ist das Gegenüber froh, dass es keine negativen Neuigkeiten gibt (oder scheint es zumindest). Vielleicht möchte man zufällig-bekannter-Person Nr. 34 auch einfach nicht von der schlechten Note, der unbezahlten Rechnung oder einem anderen Missgeschick erzählen und
Ich habe das selbst einmal ausprobiert. Antwortet man auf "WGDDS?" zum Beispiel mit "Darüber möchte ich nicht reden", so geht das Gegenüber gleich davon aus, dass es einem zwangsläufig schlecht gehen muss. Nun muss ich zugeben, dass diese Antwort auch relativ eindeutig auf einen eventuellen Schicksalsschlag oder etwas derartiges hindeutet. Also versuchte ich eine andere Taktik.
Durch Abwandlung der Antwort zu "Warum fragst Du mich das überhaupt?" (wahlweise mit "Sie") oder auch "Kein Kommentar" lassen sich äußerst interessante Ergebnisse erzielen: So ist das Gegenüber meist erst einmal sichtlich verwirrt, da sich die Antwort doch nicht ohne weiteres einordnen lässt. Dieser Zustand geht dann zügig in eine Art Betroffenheit über, da normalerweise wieder Negatives unterstellt wird.
In mehreren Monaten, in denen ich diese Taktik angewendet habe hat nicht eine einzige Person eine Antwort wie "an sich weiß ich das garnicht so genau" oder "Hm..." gegeben. Des öfteren war eine wohl glaubwürdige, wie auch nette Antwort à la "Weil es mich eben interessiert" zu hören. Dieser Zusatz macht "WGDDS?" dann auch irgendwie charmant.
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